Mrs Burns Casino

Innerlich verzog der Geiz seine Miene zu einer angeekelten Fratze. Was hatte er denn hier für Gestalten vor sich. Der eine wollte erst einmal alle gleich benennen, der andere gab am Anfang einer Verhandlung erst einmal mit seinem subjektiven und unvollständigen Wissen an, das Dante und seine Nachmacher seine Geschäfte störten. Das er vielleicht auf eine offene Wunde dabei seinen Finger presste war diesem wohl egal oder gar nicht erst bewusst. Beide zeigten somit wenig Anstand und Respekt vor der Etikette solcher Treffen. Kein Wunder also das Luci so lange gebraucht hatte die beiden Dämonen herzubringen, was ihn aber nicht daran hindern würde ihr es später unter die Nase zu reiben. "Ich würde es begrüßen, das sie mich nicht Mr. Smith nennen. Wie ihr Freund schon meinte, dienen Namen zur Unterscheidung von Personen. Bei Unsereins sind sie nebenbei immer ein Anzeichen über das wahre Wesen des Trägers. Desweiteren kann ich ihnen versichern, das eine Verschleierung ihres Namens für sie keinen Vorteil erringen wird, da unsere Firma sehr gut mit solchen Fällen umgehen kann." stellte er erst einmal seinen Standpunkt fest. "Zur momentanen Politik unserer Firma ist mir leider nicht erlaubt Details an Dritte weiterzugeben, doch sei gesagt, das in nährerer Zukunft Personen mit ihren Fähigkeiten Verwendung in unserem Unternehmen finden werden." beantwortete er die Frage des Dämons, welcher mit der Mr. Smith Sache angefangen hatte. Das Gerede des Anderen ignorierte er mit einem Lächeln einfach, wie es die Etikette in solchen Fällen vorschlug. Die andere Variante, ihm sogleich den Schädel abtrennen zu versuchen, würde er sich für später wohl noch aufheben. "Da sie keine anderen allgemeinen Fragen mehr zu haben scheinen, bitte ich sie höflichst mir zu folgen." Aufmunternd nickte er nun seiner von ihm ernannten Praktikantin zu und lief durch das Casino, an all den Automaten und Spieltischen vorbei, zur Tür hin, welche er vor nicht einmal einer halben Stunde verlassen hatte. "Wenn sie bitte eintreten würden. In diesen Räumlichkeiten werden die Verhandlungen stattfinden." Der Dämon verneigte sich und deutete mit einem höflichen Lächeln auf die Tür, auf der deutlich ein Stichmännlein zu sehen war und dies als die Herrentoilette kennzeichnete.

Luciferi lächelte leicht und etwas teilnahmslos, und das obwohl sie am liebsten ihr diebischstes Fuchsgrinsen gegrinst hätte. Sie mochte den Lederschrank irgendwie, er war unfreundlich, ungehobelt und etwas zu selbstbewusst, aber alles in allem war die Sorte Dämon, der Luciferi alles zutrauen würde - sogar das Brechen ihres Banns, wenn betreffender Dämon sich dazu herabließ. Momentan hielt sie sich aber lieber noch an Aviditas, er war die bessere Partie, aber der Lederschrank war ganz nach ihrem Geschmack. Bestimmt könnte man mit dem gut über Motorradmarken diskutieren., überlegte sie, das Gespräch nur am Rande verfolgend.
Das Geplänkel ging sie im Grunde nichts an, sie verfolgte eigene Ziele und war nicht scharf drauf, Debatten mitanzuhören die sie nicht betrafen. Luciferi verließ ihre Gedankensphären erst, als Aviditas sie mit einem Nicken aufforderte mitzukommen, sie schenkte ihm, Lederschrank und Charmebolzen je ein offenes Lächeln und heftete sich dann an die Fersen ihres neuen Bosses. Der Weg führte sie zu einem hinteren Teil des Gebäudes, und die Dämonin stoppte, als sie sah wo Aviditas hin wollte. Ein weiterer Test? Vielleicht, aber das müsste er ihr schon deutlicher mitteilen. So aber wandte sie sich zu Aviditas um, als sich auch der Spieler einschaltete; Luciferi kicherte kurz, sie wurde also wirklich zu Mrs Smith erklärt, dann teilte sie ihren eigenen Entschluss mit.
"Nicht doch ausschließen, meine Anwesenheit ist bei diesen Verhandlungen eher nicht vonnöten, oder?", meinte sie und warf Aviditas einen fragenden Blick zu, "Sofern nicht darauf bestanden wird, ziehe ich es vor, hier im Gang zu warten, bis die Herren sich arrangiert haben." Vielleicht könnte sie auch eventuelle Störungen verhindern, sollte Aviditas vorhaben das Gespräch zusammengequetscht mit Lederschrank und Charmebolzen in einer Klokabine abzuwickeln, und sie musste schon wieder innerlich lachen. Herrliches Bild. Sie könnte sich ja so lange hier an die Wand lehnen und jeden Vorbeikommenden etwas...ablenken, sollte dieser vorhaben das Klo-Meeting zu stören.

Also doch!, dachte sich der Dämon als Mr. Iva über die Weitergabe von Informationen sprach. Man sollte den Leuten doch endlich mal beibringen lieber alles zu verneinen, als zu versuchen die Antwort schuldig zu bleiben. Wieder fragte sich Ragnar in welchem Kindergarten er hier gelandet war und musste andererseits zugeben das ihn das hier alles sehr amüsierte. Jeder der hier Anwesenden war so verrückt wie seine Rolle in diesem Spiel. Einerseits hatte man da den etwas exzentrischen Geschäftsmann, welcher offen Fragen über seine Organisation zuließ und doch abblockte wen jemand zu tief bohrte. Doch fast schon interessanter war dann doch der Kartenspieler den Ragnar heute kennen gelernt hatte und sowohl für Verwirrung, als auch einen Gewissen Unterhaltungswert sorgte. Immerhin versuchte er es gerade in dem er wieder sehr offen mit der Praktikantin flirtete. Aus ihr wurde Ragnar nicht sehr schlau. Seiner Erfahrung nach waren Bedienstete die sich derart unterordneten entweder absolut loyal oder gehörten zu den ersten die eine Klinge in den Leib ihres Chefs rammen würden. Nicht zuletzt deswegen wollte Ragnar auch ein Auge auf die Kleine haben. Nicht etwa weil der Tod von Aviditias für den Dämon eine große Rolle spielte, viel eher wollte er Machtstreitigkeiten vermeiden. Immerhin sollte hier doch noch immer etwas angeblich so fantastisches passieren.
Allerdings stellte Ragnar zunehmend fest, dass auch in Smith mehr als nur ein Glücksspieler war. Die Karte positionierte er so auffällig, dass ein uneingeweihter wohl nie herausfinden würde wofür da war. Leider gehörte Ragnar zu eben jenen uneingeweihten, was für ihn natürlich ein Ärgernis war. Immerhin hatte er keine Garantie, dass diese vermeidlich harmlose Spielkarte nicht zu einem tödlichen Geschoss werden würde. Zumindest wurde sie es nicht bis Smith, Iva, die wahrscheinlich namenlose Praktikantin (oder hatte er ihren Namen nur vergessen?) und Ragnar vor der Herrentoilette standen. "Das ist ein Witz oder?" fragte Ragnar und seine Augenbrauen erhoben sich in luftige Höhen. "Auch wen ich die meisten Konventionen absichtlich umgehe, es gibt bessere Orte um sich zu Unterhalten als diesen hier." kommentierte Ragnar diese Entscheidung von Mr. Iva und schloss sich damit ausnahmsweise mal Mr. Smith an. Auch wen dieser andere Gründe hatte, Ragnar hatte nicht vor über das Geschäft zu reden während andere ihre im großen und kleinen Format verrichteten.

Etwas verblüfft, aber immer noch das Lächeln auf den Lippen, erhob sich der Dämon wieder aus seiner Verbeugung. "Die Anwesenheit meiner werten Praktikantin bei dieser Unterredung ist nicht von Nöten, weshalb der Raum auch nicht gewechselt werden muss." erklärte er dem Kartenspieler kurz und bündig, bevor er sich an besagte Frau wandte. "Sie wird hier draußen im Gang warten und darauf achten, das nicht einfach ein Casinobesucher hineinplatzt. Mit dem Besitzer des Casions ist alles abgesprochen, weshalb das Reinigung oder Sicherheitspersonal keine Probleme, im Gegensatz zu dem aufgestauten Druck mancher Besucher, machen sollten." Danach wandte er sich an den Rockerdämon, welcher wohl über die Wahl des Ortes nicht sehr erfreut war, es sogar einen Witz nannte. "Keineswegs werter Herr. In geschäftlichen Angelegenheiten versteht es sich meine Firma keineswegs zu scherzen, weshalb auch mir dies am Fernsten liegt. Diese Lokalität hat mehrere Vorteile gegenüber anderen Standorten und wurde deshalb für unsere Konversation ausgesucht." Dies entsprach sogar vollkommen der Wahrheit, denn erst einmal wurden Toiletten niemals verwanzt, sie hatten eine vortreffliche Abdichtung gegenüber von Geräuschen und, wenn sie als Verhandlungsort vorgeschlagen wurden, konnte man an den Reaktionen der Konversationsteilnehmer wunderbar etwas von ihrem Wesen mitbekommen. "Würden sie nun eintreten? Ich war vor wenigen Minuten erst dort und habe mich über den Zustand der Räumlichkeit informiert. Es ist alles fabelhaft sauber und keinerlei merkwürdigen Gerüche liegen in der Luft." erklärte er, als wäre er ein Wettermann, und drückte nun die Tür auf, damit die Herren eintreten konnten.

Luciferi nahm ihre Instruktionen mit einem Nicken entgegen. Wenn sie sich entscheiden musste, ob sie sich mit drei komischen Gestalten in eine Klokabine zwängte, um für sie sowieso unwichtige Absprachen mitanzuhören, oder aber Casinobesucher bezirzte und diese Veranstaltung vor Fremdkörpern bewahrte, würde sie letzteres wählen.
"Verstanden.", verbalisierte sie diesen Entschluss in sachlichem Ton, obwohl sie innerlich schon wieder grinste. Lederschrank fand das offenbar auch nicht gerade atemberaubend als Konferenzraum, wenn er nicht irgendwas mit Aviditas zu besprechen gehabt hätte würde sie ihn jetzt wohl fragen, ob er ihr beim Türstehen Gesellschaft leisten wollte - zwar würde er nicht wie sie lasziv das Bein unter dem geschlitzten Kleid hervorschieben und zufällig gerade in dem Moment sein Strumpfband zurechtrücken, wenn ein Gast gerade vorbeikam und das stille Örtchen aufsuchen wollte, aber auch ohne das Schießgedöns in seinem Gitarrenkoffer könnte er ja zu ihrer Unterstützung als Türbeschützer fungieren. Luciferi kicherte in sich hinein, die ganze Lage war dermaßen bizarr und für ihre Augen einfach nur urkomisch. Trotzdem, ihre erste Reaktion auf diesen Dämon war Vorsicht und Respekt gewesen, sie wusste dass sie besser nichts tat was ihn verärgerte; zumindest wenn sie nicht sicher sein konnte, innerhalb der nächsten Nanosekunden aus seiner Reichweite verschwinden zu können. Er wirkte nicht wie der Typ, der zimperlich mit Störfaktoren umging.
So aber bezog die Dämonin scheinbar teilnahmslos ihren Posten neben der Tür, bereit diese unpassierbar zu machen, sollten die drei Herren sich hindurchbegeben haben.

Wahrscheinlich hat er erst mal selbst einen abgeseilt und geilt sich gleich an den Gestank auf.Dachte sich Ragnar als Mr. Iva Toilettenwetterfrosch spielte. Auch wen sein äußeres Bedrohlich wirkte bemerkte Ragnar, dass dieser Dämon sich wohl selbst nicht so ganz ernst zu nehmen schien. Andererseits war dies kein Punkt, an dem man seine Gewaltbereitschaft feststellen konnte. Wie viele Dämonen lachten sich kaputt während sie Witze über die ausgeweiteten Leichen ihrer Feinde machten? Jedenfalls genug. Ragnar, der sich von dieser primitiven Art des 'Aufgeilens' distanzierte, wollte dem Geschäftsmann noch weiter auf den Zahn fühlen. Wenigstens hatte er es drauf Leute zu Kommandieren. Für Ragnar war es immer wieder eine lustige Vorstellung wie solche Leute alles und jeden wie ein Insekt behandelten bis ihr Vorgesetzter kam und sie sich freiwillig in den Staub warfen um eine bessere Arschkriecherposition zu haben.
"Dann wollen wir dieses Trauerspiel mal hinter uns bringen." gab Ragnar und trat mit den anderen ein. Dass hieß mit den anderen außer der Praktikantin. Nun war es an Mr. Iva das formelle Zeug herunter zu leiern. Immerhin ging es erst jetzt wirklich in die Verhandlungen.

Zufrieden nickte der Dämon, da nun endlich die Herren einzulenken schienen und die holde Dame ihre Befehle ohne zu murren entgegennahm. So ließ Aviditas beide Dämonen in das gekachelte Allerheiligste eintreten, bevor er sich noch einmal an seine Praktikantin wandte. "Gleich wird es etwas knallen. Sei aber nicht besorgt, es gehört zur Planung." Er lächelte ihr aufmunternd zu, verneigte sich noch einmal kurz und trat dann mit stolzen Schritten als Letzter in das Männerklo, bevor er die Tür vorsichtig schloss. "Meine Herren, da wir nun ungestört an diesem leisen Örtchen sind, welches wie ich ihnen versichert habe, wunderbar riecht, können die Verhandlungen offiziell beginnen. Sie dürfen gerne schon ihr Begehren, Wünsche oder sonstigen Ziele, welche sie zu unserer traditionsreichen Firma gebracht haben nun von der Seele reden." Avidtias trat zur fein gekachelten Wand, welche gegenüber der Tür lag. "Da die Herren die Gäste unserer Firma sind, müssen diese natürlich nicht auf den Brillen sitzen, geschweige denn im Stehen verhandeln." Vorsichtig pochte er mit der Fußspitze gegen diese und, als er einen dumpfen Ton hörte, grinste, bevor er mit voller Wucht gegen die Wand trat und ein großes Stück dieser mit seinem teuren Stiefel zerschmetterte. Aus dem so entstandenen Loch packte er nun drei stabile Klappstühle und einen dazu passenden Tisch, welche seine Untergebenen zuvor dort deponiert hatten, dort heraus und stellte diese ordentlich auf. "Meine Herren, sie dürfen sich nun gerne setzen." gab er diplomatisch an, nachdem er die Sitzflächen mit einem Tuch formell abgestaubt hatte und nun auf die einzelnen Klappmöbel deutete.

OOC: Luci hat darum gebeten übersprungen zu werden

Ragnar vernahm noch wie Mr. Iva die Praktikantin über einen Knall informierte. Da er sein eigenes, schlecht eingeweihtes, Personal nicht dabei haben wollte schloss Ragnar einen Angriff auch aus. Dieser Ort wäre so wie so zu Auffällig um einen Kampf auszutragen ohne gleich die Aufmerksamkeit eines jeden Maulhelden und Dämonenjägers zu erregen. So kam es auch das Mr. Iva einen etwas anderen Vortrag hielt und sich erst mal für seine Wahrheitsgemäße Aussage lobpreiste. Zwar waren verschiedene Chemikalien zu riechen, doch wer wollte sich beschweren wen die einzig andere Option dann doch unappetitlicher war. So wand sich der Händler mitten im Gespräch ab und steuerte auf die Wand zu. Ein Tritt und schon zog der Dämon die wunderlichsten Dinge aus der Wand. Ragnar konnte sich bei dem Anblick ein Lächeln nicht verkneifen und sah sichtlich amüsiert zu wie der feine Herr die Klappmöbel aufbaute. Jetzt noch einen Teppich an die Wand, die Pisuars tauschen wir gegen einen Kamin ein und dann haben wir eine ganz heimelige Atmosphäre. Dachte er sich während auch Ragnar platz nam. Nur verzichtete Ragnar auf die umständliche Haltung seines Begleiters und setzte sich normal auf den Stuhl während er seinen Gitarrenkoffer neben sich abstellte und dessen Reißverschluss ein Stück weit öffnete. Mit einem mal zog der Dämon eine Liste mit verschiedenen Waffen heraus und legte diese auf den Tisch. "Da ich noch nicht all zu lang in diesem Land bin brauch ich neue Ausrüstung. Über Preise und Lieferbedingungen lassen sich verhandeln." meinte der Dämon und lehnte sich dann etwas vor um seinen Kopf auf seiner Hand abzustützen. "Die meisten der Waffen müssten für die Gulden kein Problem sein, weshalb ich mich auch extra an euch wende. Zudem dass ihr mit eurem Einfallsreichtum und eurem Geschick als einer der interessantesten Organisationen geltet. Deswegen möchte ich ebenso meine Dienste anbieten." sprach der Dämon ruhig während er gerade bei dem Wort Einfallsreichtum zu dem Loch in der Wand schielte.

Einmal im Verhandlungsraum angekommen, schienen die Herren schon gleich viel umgänglicher zu sein, jedenfalls machten sie nicht den gleichen Radau, um alle möglichen Kleinigkeiten, wie eben vor der Tür oder an der Bar. Das Gespräch begann auch sofort, nachdem der seltsame Kautz den Dämonen im Bikerlook verbal vorgestoßen hatte, dieser sich aber nicht daran zu stören schien und seine Liste vorzeigte. Aviditas trat nun an den Tisch heran, setzte sich auf den letzten Klappstuhl und besah diese Auftrags liste sorgsam. "Alles nur normale Waffen... langweilig." dachte die Gier und besah die beiden Herren, welche ihm gegenüber saßen und nur durch den Tisch von ihm getrennt wurden. Als es nun zum Thema Arbeit ging, war der Dämon nun doch etwas interessierter am Zuhören, wobei er sich jedoch die Worte sparte, bis der Biker zuende gesprochen hatte. "Sehr interessant. Die Waffen sind besorgbar, wobei der Preis noch nicht von mir genannt werden kann, die schwierige Situation der Umgebung zur Zeit lässt soetwas schwer zu kalkulieren. Die Firma wird sich bei ihnen melden, wenn Preise genannt werden können." Eine Verkaufsfloskel, die den Wert der Ware etwas höher treiben ließ und besser als das Eingeständnis: "kein Problem, das Meiste haben wir eh auf Lager" für den Profit war. "Zur Anstellung von Arbeitern, hier bin ich selbst nicht Haubtbefugter und kann nicht bestimmen, ob oder unter welchen Konditionen sie genommen werden. Jedoch wäre meine Frage an sie, damit ich es an meine Vorgesetzten leiten kann, haben sie Referenzen? Arbeitsszeugnisse oder besondere Fähigkeiten? Diese Informationen sind soweit wichtig, da in unserer Organisation nicht jeder dahergelaufene Gauner aufgenommen wird, nur weil er den Namen von uns kennt."

Luciferi legte kurz verwundert den Kopf schief, als Aviditas, der am längsten im Gang verweilte bevor er den ungewöhnlichen Konferenzraum betrat, ihr ankündigte dass die Geräuschkulisse womöglich etwas eigentümlicher werden könnte. Auch wenn sie nicht wusste, was der leicht exzentrische Großunternehmer nun eigentlich vorhatte, nickte sie bloß und erwiderte seine Verbeugung mit einem noch etwas tieferen Knicks, der nicht so recht zu ihrem mondänen Äußeren passen wollte; was auch immer er vorhatte, es würde sie nicht betreffen, egal ob er Lederschrank oder Charmebolzen über den Haufen Schießen oder eine Sektflasche aufmachen wollte.
Und tatsächlich, die Tür war noch nicht allzu lange hinter ihm zugefallen, als ein durchdringendes Krachen und ein darauffolgendes leises Klirren zu hören war. Klang für Luciferis sensible Lauscher, als hätte da jemand irgendwas eingetreten, was zur Hölle trieben die da?! Nun, geht mich nichts an., sagte Luciferi, allerdings nichts gegen ihre Berufung (Handel mit Information) tun könnend. Tatsächlich aber schaffte sie es, selbst neben dem Türrahmen lehnend, nicht mehr als dumpfes Gemurmel aus dem Raum mit dem Männchen auf der Tür wahrzunehmen, die Rahmen waren sehr gut isoliert. Da müsste schon jemand anfangen zu schreien, damit sie mehr als Gebrabbel ausmachen könnte.

So aber konzentrierte Luciferi sich auf die ihr zugewiesene Aufgabe, zwar undankbar aber besser als im geschlitzten Kleid zwischen Pissoirs herumzulungern. Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis jemand zu ihrer Beschäftigung kam, ein 0815-Anzugträger, absoluter Durchschnitt und zudem menschlich. Und welch Wunder, sie musste sich nicht einmal bemerkbar machen oder ihn ansprechen, er hielt auch so zögernd an und sah irritiert zwischen ihr und der geschlossenen Tür hin und her. Luciferi beantwortete seine unausgesprochene Frage, bevor er sie stellte, und entschied sich für eine etwas sanftere, freundlichere Stimmlage als bei ihren vorherigen Konversationen mit Dämonen und anderem.
"Tut mir leid, vorübergehend nicht benutzbar.", sagte sie und lächelte leicht, "Untersuchung der Gesundheitsbehörde, aufwändig aber reine Routine. Bitte gedulden Sie sich einen Moment."
Der Mensch nickte, natürlich nicht auf die Idee kommend, sie nach einem Ausweis zu fragen, und musterte stattdessen die Gestalt der Dämonin, welche diese im Türrahmen postiert hatte.
"Oh, verstehe...Sie sehen gar nicht aus wie jemand einer Behörde." "Nun, Kleiderordnung ist Kleiderordnung, Sie wissen ja wie das ist..." "Richtig, im Büro ist das auch so. Wissen Sie, ich arbeite als Versicherungsvertreter, und da müssen wir auch..."
Und schon war der Klobesuch vergessen. Luciferi spielte geduldig das Smalltalkspiel mit Justin, dem Versicherungsvertreter, hielt ihn bei Laune. Nach einiger Zeit kamen noch mehr Leute dazu, die ebenfalls von der Dämonin vollgeschwatzt wurden, einige gingen wieder, andere blieben um sich ebenfalls zu unterhalten. Unfassbar, wie weit man mit Heuchelei und einem tiefen Ausschnitt kommt. Idioten., dachte die Dämonin, innerlich feixend, während man sich über die geplanten Parkgebührerhöhungen in der Innenstadt austauschte. Eher würden diese Kerle sich in die Hose machen oder das Casino verlassen als sie aus ihrem Türrahmen zu vertreiben. Solche Charaktere wie Charmebolzen, Lederschrank oder Aviditas wären da wohl schwieriger, diese Menschen aber...tse.

Immer das gleiche Prozedere mit diesen Saftsäcken von Unterhändlern. Würde mich nicht wundern wen irgendwo hinter der Wand einige der Waffen nur darauf warten dass man die nächsten Kacheln eintritt und sie aus ihrem Gefängnis befreit., dachte sich Ragnar. Es war manchmal aber auch einfach nur nervig. Würde man sich wenigstens was neues einfallen lassen um den Preis in die Höhe zu Drücken.
Eben so üblich war die Frage nach dem können und dem bereits geleisteten. Nach der Kachelnummer war wohl alles aufgebraucht was die Überraschungen anging. Ragnar wollte auch wirklich gerade dazu ansetzen etwas zu sagen als Mr. Smith sich einmischte. Ein Dienstbote? Wäre ich ein Polizist, oder ein Dämonenjäger wäre er der erste der meine Aufmerksamkeit hätte. Dachte sich Ragnar. Bei diesem Mann hätte Ragnar fast schon etwas außergewöhnlicheres Verlangt. Vielleicht Professioneller Glücksspieler, oder zumindest Anzugeinträger. Stattdessen wollte er einen 0 8 15 Job. "Ich selbst bin eher von der Schlagkräftigeren Sorte." setzte auch Ragnar nun endlich ein. "Um es kurz zu machen, ich habe genug Erfahrung darin Menschen, wie auch Dämonen ins Jenseits zu befördern. Wen ihr mir nicht glaubt, mein Name alleine müsste bei dem einen oder anderen Dämon für einige Erinnerungen sorgen." erklärte sich Ragnar ehe er einen Seitenblick zu seiner Begleitung warf. Dieser Mr. Smith war ein wirklich eigenartiger Kauz, doch nicht zu unterschätzen. Wer wusste wie viel Wahnsinn wirklich hinter seinen schlecht geputzten Zähnen steckte.

Aviditas nickte dem bunten Vogel leicht lächelnd zu. "Entschuldigt, wenn euch dieser Vorgang langweilt, doch besitzt unsere Organisation ein gewisses Traditions- und Qualitätsbewusstsein, weshalb eine vorläufige Befragung von Nöten ist,
ob wir Personen einstellen oder abweisen. Ebenso geben wir keinerlei Auskünfte über Sachlagen, bei denen wir uns nicht hunderprozentig sicher sind, ob wir sie auch zu diesen Konditionen leisten oder darbieten können. Es ist äußerst unprofessionell, wenn man sich bei einem Kunden entschuldigen muss, weil man zugesicherte Ware unter den angegebenen Konditionen nicht übergeben kann, genauso wie das Aufnehmen von unpassenden Personen in die Firmenstruktur, weshalb dies nicht von der Führungsebene tolleriert wird." Der Dämon staubte seine Schulter etwas ab, als er seinen Vortrag beendet hatte, bevor er zur Auswertung der gegebenen und als wichtig erachteten Information überging. "Interessant. Jemand für das Grobe, körperliche. In unserer Organisation gibt es die Bezeichnung H16 dafür. Der Andere ist ein Botengänger, ob zur Übermittlung oder Vernichtung von Gegenständen. Das wäre ein F19." Der Dämon nahm sein Handy zur Hand und tippte kurz diese Informationen ein, bevor er weitersprach. "Ich darf also davon ausgehen, das sie" Er sah Ragnar an. "keine schriftlichen Referenzen haben, jedoch eine aussagekräftige Reputation haben, welche unter Dämonen bekannt ist." Danach wandte er sich an Mr. Smith. "Sie selbst haben dazu noch nichts ausgesagt, aber da sie ein Bote für schnelles übermitteln und spurloses Verschwinden sind, nehme ich an das sie auch keine schriftlichen Referenzen geben oder Auftraggeber nennen können. Falls diese Vermutungen falsch sein sollten, bitte ich darum das sie mich berichtigen." Nun sah er beide abwechselnd, seinen Kopf hin und herschwenkend, an. "Generell werden unsere Bewerber neben einem Bewerbungsgespräch, auch praktisch getestet, damit die Korrektheit der angegebenen Fähigkeiten überprüft werden kann. Da ich zur Dokumentation und Bezeugung der Ergebnisse autorisiert bin, ist mir hierbei erlaubt als Tester zu fungieren. Ich würde sie deshalb bitten, mir einen Tag, an dem sie den Test ablegen möchten, und eine Kontaktmöglichkeit zu nennen, damit wir ihnen alles weitere zukommen lassen können. Aus verschiedenen Gründen ist eine Prüfung am heutigen Tage nicht möglich."

(OOC: Luci will mal wieder übersprungen werden.)

Mr. Iva flüchtete sich wieder in Ausreden, die man von jedem schmierigen Händler kannte. Wirklich enttäuschend. Selbst ich kann vorhersagen ob und bis wann ich jemanden Umbringen kann. Abgesehen von der Spezialanfertigung dürfte auch nichts davon ein Problem sein. Das selbst Dämonen sich derart verkaufen ist nun wirklich eine Schande. Überlegte sich Ragnar. Er selbst wusste natürlich dass man nicht alles was man brauchte stehlen konnte und Einnahmequellen wichtig waren, aber das? Man merkte eindeutig dass der Anführer dieser Bande aus der Gier geboren wurde. Wenigstens blieb dieser seiner Linie treu.
Um die Bezeichnungen scherte sich der Dämon nicht. Egal wie man Leute wie ihn nannte, es lief doch immer auf das selbe Hinaus. Viel interessanter war dass der Unterhändler auf einmal ein Handy herauskramte und darauf herumtippte. Leider konnte Ragnar nicht sehen was er da genau machte, aber viele Optionen blieben nicht. Entweder er informierte jemanden mit einer Textnachricht, oder er nutzte eine andere Funktion, bei der man viele eingaben machen musste. Notizen, oder schlichtweg ein Spiel wären denkbar. Nach der Kachelaktion war es Mr. Iva zumindest zuzutrauen.
Doch Mr. Smith schaltete sich ein als er noch mal nach seinen Referenzen gefragt wurde. Er nannte einige Namen die dem Dämon in schwarz nicht geläufig waren. Wahrscheinlich irgendwelche Menschen, oder Dämonen, für die er bereits einmal etwas verschwinden bzw. etwas von A nach B transportiert hatte. Auch der Zeitpunkt wurde von Smith und seiner Eigenart gewählt. "Ich bin immer bereit." sagte Ragnar während er in seinen Tasche griff und das Schwert ein Stück weit herausholte. Nicht viel, doch der Griff der Waffe war für Mr. Iva genau zu erkennen. "Aber wen es heute nicht geht bin ich gerne bereit mich überraschen zu lassen, oder mich nach eurem Terminkalender zu richten. Immerhin werden sie ja wohl ein hochbeschäftigter Mann sein." sagte Ragnar und steckte das Schwert wieder weg. Von ihm aus könnten die Gulden auch mitten in der Nacht bei ihm hereinschneien. Er würde alles Töten oder Verstümmeln können, so lange es nichts von Karat eines der Söhne von Sparda war. Dafür reichte seine Macht noch lange nicht. Aber da dies nur ein erster Test sein sollte ging Ragnar von weniger gefährlichem aus. Vielleicht einpaar Menschen, oder einige niedere Dämonen die Köpfe abzuschlagen. Nichts womit Ragnar Probleme hätte. Dass man ihn über einen schmierigen Kerl namens Samuel treffen konnte ließ der Dämon mal ungesagt. Wahrscheinlich hatten die Gulden ihn schon längst kontaktiert um Informationen über den Dämon zu sammeln.

Aviditas nahm die ihm hingeworfene Karte entgegen, sah kurz auf diese, um sich zu vergewissern das auch etwas brauchbares draufstand, und steckte diese schließlich in seine Hosentasche. "Die Zeit geht soweit in Ordnung. Wir werden uns mit ihnen in Verbindung setzen, wenn der Treffpunkt für ihren Test feststeht und falls sie etwas für diesen mitzubringen haben sollten." Danach blickte er zum Mann, welcher es anscheinend angebracht fand mit seiner Waffe zu protzen, um damit jemanden überzeugen zu müssen, das er als Dämon immer kampfbereit. Lachhafte Vorstellung. Wäre soetwas nötig, hätte Aviditas es wohl nötig jedem seiner Geschäftspartner sein kleines Spielzeug zu zeigen, welches er fast immer in einem Aktenkoffer mit sich mitführte. Waffen spiegelten in keinerlei Propertion die Gefährlichkeit und Bereitschaft eines Dämons zu Gewalt dar, das wusste er von sich aus und hatte er mehr oder mal weniger schmerzhaft bei anderen Landsleuten seines Schlages erfahren müssen. "Ja, morgen wäre besser. Sie müssen wissen, mit jeder Aktion, welche ich tätige, geht ein Haufen Papierkram einher, welchen ch ausfüllen muss, bevor die Folgeaktionen einsetzen dürfen. Die Bürokratie, die Firmen einer solchen Klasse für eine funktionierende Ordnung besitzen müssen, ist wahrlich ein Teufelswerk. Zudem darf ich mich zur Zeit, wie sie sehen, mit einer, zwar bezaubernden, doch recht neuen Praktikantin herumschlagen. Wie hilfreich sie auch sein können, verkompliziert und verlangsamt es doch die meisten Aufgaben am Anfang." Den Kopf legte der Dämon nun etwas in den Nacken und überlegte, wann der beste Zeitpunkt für den Schläger war und vor allem ob er da wirklich Zeit hatte. "Wie wäre es um 4 Uhr? Morgenstund hat Gold im Mund, eins unserer vielen Mottos. Wenn es passt, müssten sie mir noch eine Kontaktmöglichkeit oder Adresse nennen, damit wir uns mit ihnen für alles Weitere in Verbindung setzen können."

(ooc: Beat wünscht übersprungen zu werden, ich steig wieder voll ein^^ und bringe mal ein wenig Abwechslung in die Diplomatie, authorized by Lederschrank)

Luciferi hatte keine Ahnung, wie lange sie nun schon hier stand, wartete, freundlich lächelte und sich mit menschlichen Pappnasen unterhielt. Mittlerweile hatte sich eine Traube von bestimmt einem halben Dutzend Leuten gebildet, mal mehr, mal weniger, einige hibbelig aber allesamt zu betört/schüchtern/anderweitig beschäftigt um zu versuchen, an der Dämonin vorbeizukommen, sei es auf die höfliche oder die rabiatere Art und Weise. Dennoch hoffte sie, dass Aviditas sich langsam mal wieder herausbegeben würde; nicht weil sie fürchtete, überrannt zu werden, sondern weil sie die Schnauze voll hatte von diesen Menschen. Dank deren Gebrabbel hörte sie nicht mehr, was in der Herrentoilette vor sich ging oder ob die sich mittlerweile an den Kragen gingen, und so blieb nur weiter stur lächeln und verstehend nicken.
Es schien eine Ewigkeit vergangen, als Luciferi plötzlich mitten in einer Erklärung zur Arbeit der Gesundheitsbehörde stockte und für einen Moment tief durch die Nase Luft holte. Die Dämonin konnte etwas riechen...Dämon!
"Miss, ist etwas?", fragte einer der Männer schräg vor ihr, doch statt zu antworten sprang Luciferi mit einem blitzartigen Satz nach oben, da im Selben moment irgendetwas längliches, organisches und mit grauen Schuppen übersätes Etwas sämtliche der vor dem Klo stehenden Leute brutal und doch mit Leichtigkeit beiseite wischte, die Menschen wurden praktisch weggeschleudert von dem Dämon, den Luciferi noch rechtzeitig gewittert hate. Eine Frau schrie, als sich der Anzug des scheinbar normalen Mannes langsam auflöste, da seine Dämonenform nicht hineinpasste.
Luciferis Absätze verursachten ein leises Geräusch, als sie wieder vor der Tür landete und dem Echsenwesen beim Wachsen zusah, während im Casino Panik ausbrach und die Menschen dem Ausgang zuströmten. Normalerweise wäre die Dämonin abgehauen, aber offenbar wollte das bescheuerte Etwas einem der Dämonen hinter der Tür an den Kragen - und sie sollte nun mal niemanden durchlassen.
"Okay, das war zwar nicht die Abwechslung die ich wollte, aber bitte...Job ist Job.", seufzte die Dämonin und dann wich sie mit einem Mal unmenschlich schnell dem ersten Hieb mit der schuppigen Rute aus, der ihr allein galt. Das Echsenvieh war allein, etwa 2 Meter groß und flink, aber kein Hieb mit Zunge, Greifklauen oder Schwanz traf die Dämonin, die sich nicht mal anstrengen musste um es so zu reizen, dass es ihr ein Stück weiter den Gang herunterfolgte, weg von der Tür. In der Hand hielt sie längst das kleine Messer, und da sie weit schneller war als ihr Gegenüber, merkte dieses nicht mal, dass sie schon mehrfach seine geschuppte Haut durchbohrt und wichtige Blutgefäße getroffen hatte. Dunkle Flüssigkeit, stinkend wie Beize, hatte sich auf dem Gang und an den Wänden verteilt, Luciferi musste eigentlich bloß noch warten, bis das vor Wut mittlerweile rasende Dämonenvieh endlich krepierte. Sie war gerade wieder um den Echsenkopf herumgeschossen und hatte ein weiteres Mal mit der hauchfeinen Klinge unter den Schuppen entlangfahrend eine Ader geöffnet, als sie hörte wie sich die Tür zur Toilette öffnete, es konnte nur Aviditas, Lederschrank oder Charmebolzen sein, dennoch landete sie sofort wieder, ließ die Klinge verschwinden und wich mit verschrecktem Gesichtsausdruck bis an die Wand von dem Echsenwesen zurück, das Blut das über ihr verteilt war machte die ganze Sache noch ein wenig stilechter. Gut, die Männer wären nicht bescheuert, wer sonst hätte wohl dieses Wesen zurichten können wenn das Casino wie leergefegt war, doch so oder so würde es mal wieder dazu führen, dass Luciferi entweder unterschätzt wurde (Glückstreffer gegen die Echse) oder unter Beweis stellen könnte, dass sie sich auch noch im Kampf verstellen konnte. Jetzt allerdings ragte das Wesen vor ihr auf, bereit zuzuschlagen, und bot in Verbindung mit ihrem Auftreten die Chance für einen der anderen Dämonen, jetzt einen heldenhaften Kill zu vollbringen.

Ragnar lauschte wie Mr. Iva sein Einverständnis für Mr. Smith gab, doch bei ihm blieb er hängen. Bei allem was Blutet, das gibt es doch nicht. Dachte sich der Dämon angenervt. Doch er ließ sich äußerlich nichts anmerken und erhob sich. "Dann eben auf die altmodische Art." sagte Ragnar und blickte dem Unterhändler in die Augen. Sonnenbrille sei dank würde er davon wahrscheinlich nichts merken, aber gut, es ging ja nur darum den Mann zu fixieren. "Samuel, ein schmieriger kleiner Dämon, der bei Marios Pizza arbeitet. Er hat Eingewilligt den Kontaktmann zu mimen." Gab der Dämon an. Wie Ragnar ihn dazu überzeugt hatte sprach Ragnar mal nicht aus. Indem er seine Verachtung gegen diesen Hänfling von einen Dämon aussprach war schon genug gesagt. Wenigstens wusste er wie man ihn erreichen würde und das war alles wofür der Schwächling gebraucht wurde.
Doch kaum hatte Ragnar sich seine Tasche geschnappt hörte er schreie von Menschen. In das Antlitz des Dämons schob sich ein leichtes lächeln während er wieder einmal seine Tasche öffnete um sein Schwert diesmal vollends herauszuholen. "Ich nehme an, dass das keine Freunde eurerseits sind." sprach er mit einem absolut kalten, fast schon spöttischen Ton. Als einer der umhergeschleuderte Menschen schreiend gegen die Wand der Toilette knallte und der dumpfe Schlag an den Ort der Ruhe drang schulterte Ragnar seine Tasche und wand sich Ragnar um. "Wie es aussieht wird es mal wieder Zeit Ungeziefer zu jagen." murmelte der Kämpfer vor sich hin ehe er vor der Tür nach draußen stehen blieb um sie kurzerhand einzutreten. Holzreste flogen durch die Gegend während Ragnar den recht leer wirkenden Raum betrat und sich einen überblick verschaffte. Mehrere Menschen waren Tod, einige schwer verletzt und die Praktikantin schien sich soeben mit dem Angreifer zu Amüsieren. Die Jugend von Heute spielt also gerne mit schuppigen Schwächlingen., stellte Ragnar fest während er Luciferi um das Echsenähnliche Ungetüm herumsprang und zurückwich. An den Verletzungen des Reptildämons konnte Ragnar genau sehen, dass sie ihn angegriffen hatte. Kaum einer der Casinobesucher wäre in der Lage gewesen so viele dünne Schnitte an einer solchen Mistgeburt anzurichten. Doch da die Frau wohl zu bequem war um das Ding zu töten nahm Ragnar diese Aufgabe gerne an. Sofort Sprang der Dämon auf die Bestie zu, zog sein Schwert und ließ die schwarzen Flammen um den Stahl der Klinge tanzen. Ein Schlag in die Seite und schon war es für den überrumpelten Dämon vorbei. Der Oberkörper der Echse trennte sich von dem Unterleib. Während die obere Hälfte durch die Wucht des Schlages mitgerissen wurde blieb der kahle Unterleib noch kurz vor Luciferi stehen ehe er zusammenbrach. Ragnar hatte sich gleich nach diesem Hieb daran gemacht den Dämon mehrmals die Klinge in den Schädel und das Herz zu rammen. Der Stahl seiner immer noch verstärkten Waffe schnitt sich ohne Probleme durch den Schuppenpanzer und zerfetzte das Fleisch darin. Erst nach mehreren Sekunden ließ Ragnar ab und blickte zu der Frau. "Noch nie was von dem Kodex gehört? Ehrenlose Bastarde gehören sofort abgeschlachtet." eröffnete er recht unfreundlich seine Sicht der Dinge. Ragnars Kleidung zeigte nicht die Spur von Blut, nur die Schuhe, mit denen er momentan in der unappetietlich riechenden, schwarzen Masse stand und seine besudelte Klinge zeugten von dem Kampf. Mit dem erlöschen der Flammen, die das Fleisch des Feindes nicht verbrannt hatte, machte Ragnar auch einen schnellen Schlag in die Luft und bremste abrupt. Dadurch fand der größte Teil des Dämonenblutes auch keinen Halt mehr an der Klinge und flog einige Distanz weiter, ehe sie auf dem Teppich aufkam.

Zufrieden notierte Aviditas sich den Kontaktmann mit seinem Handy, wobei ihm durch den Wortlaut des Dämons die Verbindung der beiden schon recht klar wurde. Auf diplomatische Missionen sollte man diesen Kerl wirklich nicht schicken, wenn er sogar so über seine Kontaktperson sprach. Freiwllig tat diese ihm diesen Gefallen bestimmt nicht. Doch sogleich, nachdem der Dämon seine Notiz vollendet hatte, begann Lärm von draußen in den Raum zu dringen. Zuerst wollte Aviditas den beiden Herren sagen, sie sollen im Raum bleiben, es wäre bestimmt nichts was die Praktikantin nicht selbst handhaben könne, aber der Schläger machte ihm dieses Unterfangen gleich zunichte. Der Biker nahm sein Schwert und rannte einfach, ohne Halt zu machen, heraus, weshalb sich die Gier alle weiteren Worte dazu sparte. Einzig etwas entschuldigend sah er zum anderen Verhandlungspartner. "Entschuldigen sie diese Unannehmlichkeiten. Ich werde mich vergewissern, das es draußen keine Probleme gibt." Äußerlich vollkommen ruhig, innerlich aber etwas erbost, das dieses ruhige und eigentlich positiv verlaufene Treffen nun so schlecht beendet wurde, stand er von seinem Klappstuhl, ging zügig zur Tür und verließ den Ort der Entspannung des Casinos. Als er draußen angekommen war bereute er diese Entscheidung, herausgetreten zu sein, schon. Alles war voller Blut, tote Menschen lagen herum und der Biker machte sich gerade einen Spaß daraus mit einem Schwert die Echse, welche wohl dafür verantwortlich war, zu pieksen und zu verunstalten. Luci hingegen stand recht ruhig aussehend nur ein paar Meter entfernt da, was ihn schon etwas stutzig machte. Das auf dem Boden liegende Wesen war eindeutig ein Dämon. Wohl kein intelligenter, aber körperlich schon stark wirkender. Wenn sie es geschafft hatte unversehrt zu bleiben, hatte sie offensichtlich allen Hieben ausweichen oder sogar zurückschlagen können. Beides passte nicht wirklich zu dem Bild, welches Aviditas gerade von ihr hatte. Diese Gedanken aber erst einmal verdrängend ging er, mit erhobenen Händen, auf die Bestie zu, welche eine kostenlose Akkupunktur am Kopf durch das Schwert des Brutalos bekam. "Aber bitte mein Herr, das ist doch genug. Wenn sie so weiter machen, kann man doch gar nichts mehr von diesem Wesen erkennen oder einordnen, wer es war. Soetwas wäre doch ein bitterer Verlust."

tbc die Straßen von Pacific Palisades

Die stinkende Flüssigkeit, die das Blut des Dämons darstellte, reichte nicht ganz um den Geruch zu überdecken, der Luciferi eindeutig verriet wer das Vieh vor ihr gerade zersäbelt hatte. Sie hatte einen Arm gehoben, um ihr Make up zu beschützen, und war mit zwei schnellen Schritten ausgewichen als der halbierte Leib zu Boden krachte und eine weitere Fontäne Blut für Überstunden bei dem Putzpersonal sorgte. Sie hatte sich nicht getäuscht - Lederschrank war einer der mächtigen Sorte, vielleicht ebenso mächtig wie Aviditas (nur war der dazu noch reich und damit weiterhin ihr Favorit), und noch dazu einer der kämpferischen Sorte. Beinahe gelassen suchte sich Luciferi ein Taschentuch aus ihrer ebenfalls nicht mehr ganz sauberen Handtasche, befreite sich vom gröbsten Blut und wandte sich dann dem Dämon zu, der soeben unfreundlich das Wort an sie gerichtet hatte.
"Aber nicht doch...das Töten überlasse ich lieber den Profis, solchen wie Ihnen.", sagte sie mit fast schon schnurrender Stimme, während sie in einem engen Kreis einmal um den Bewaffneten herumlief, ja fast schon schlich, "Und wenn wir schon beim Kodex sind...ich wage zu bezweifeln, dass Menschen mit flammenumhüllten Waffen töten, Regel Nummer 5. Dennoch, sehr beeindruckend."
Ein leichtes, bewunderndes Lächeln noch in seine Richtung, dann wandte Luciferi sich Aviditas zu, der sich nun ebenfalls am Ort des Geschehens eingefunden hatte. Wo Charmebolzen war, konnte Luciferi nicht sagen, sie konnte ihn weder hören noch sehen und bei dem Blut überall schon gar nicht riechen, doch irgendwie hatte sie den Endruck, dass er nicht mehr auftauchen würde. Sei´s drum, ich hatte sowieso nicht vor, mit ihm Essen zu gehen., dachte sie und senkte dann leicht den Kopf, als sie bis auf ein paar Schritte an Aviditas herangekommen war, der soeben den Lederschrank zurechtwies.
"Tut mir leid, Sir.", sagte sie, zwar weit weniger unterwürfig als die Male davor, doch überzeugend genug um tatsächlich bedauernd zu klingen, "Der Tumult ließ sich nicht vermeiden, ich hoffe dass der Zwischenfall Ihren Unterredungen nicht abträglich war."
Eigentlich hätte die Dämonin ihm nun auch gleich klassifizieren können, was sie da angefallen hatte, denn scheinbar war er ja dagegen dass Lederschrank die Echse unkenntlich machte, doch wie hatte er im Teehaus so schön gesagt? Man wird im Grunde nur für die in Auftrag gegebenen Antworten bezahlt, alles zusätzliche ist verschenkt. Und so lange er nicht explizit fragte, würde sie den Mund halten. Es blieb ohnehin erst einmal abzuwarten, ob und wie dieser Zwischenfall auf ihre "Geschäftsbeziehung" Einfluss haben würde und ob Aviditas nun doch endlich mitbekommen hatte, dass sie keinesfalls rein menschliche Fähigkeiten besaß.

Ragnar blickte zu der, für ihn, namenlosen Praktikantin, die soeben ihre eigene Inkompetenz bekundete. Eine Inkompetenz die der Dämon ihr nicht abkaufen wollte. Dennoch war ihre weitere Entgegnung provokant, vielleicht nicht ganz durchdacht, aber dennoch nach dem Geschmack des Teufels. "Der Leib zeigt keinerlei Brandspuren und ich war unter Zugzwang." Erklärte sich der Dämon während er die Frau um sich herum laufen ließ. Wäre sie nicht die Alte seines baldigen Bosses würde Ragnar das sofort unterbinden, so waren ihm jedenfalls die Hände gebunden. "Oder hätte ich diese Gelegenheit mich zu beweisen einfach verstreichen lassen sollen? Du hast ihn gut abgelenkt, aber ich bevorzuge da die direktere Methode." Sprach er ungerührt weiter während die Frau ihren Rundgang beendet hatte und sich neu Positionierte. Erst nachdem er diese Umschmeichelung von Ragnars kühlen Art abgeblockt wurde fand der Dämon die Zeit sich Mr. Iva zuzuwenden. "Er war noch am Leben und hätte Angreifen können. Dämlich wie er war hat er sich einfach zu einem Amoklauf hinreisen lassen. Er wird wohl kaum einer größeren Gruppe angehören die euch schaden will, sondern müsste ein Einzelkämpfer gewesen sein." tat Ragnar seine Meinung trocken Kund ehe er sich umblickte. Wo war den dieser Smith? "Dennoch wäre es nett zu wissen was er hier wollte. Haben die Gulden es sich etwa zur Lebensaufgabe gemacht Kleinvieh zu verärgern?" Plauderte er munter weiter ehe Ragnar zu einem der Rouletttische ging, das Blut nach Möglichkeit abwusch und das Schwert wieder da hin verstaute wo es hingehörte.

Etwas genervt verdrehte Aviditas die Augen. "Gegen das Töten ist doch auch nichts zu sagen, nur hättet ihr den Kopf in einem Stück lassen können. Mit einem Gesicht kann man schon viel anfangen." Er verog sein eigenes Gesicht leicht, als er den blutigen Rest des ehemaligen Kopfes der Echse begutachtete. "Damit hätte man auch den Beweggrund erfahren können. Es gibt genügend Gruppen oder Einzelpersonen, welche so stark verschuldet sind, das sie sich ohne zu zögern oder eher mit kaum einer anderen Wahl sich in das Messer stürzen, um unseren Schuldeneintreibern zu entgehen." Der Dämon wedelte etwas in Richtung des Leibes. "Die sind nämlich nicht so nett indem sie für einen schnellen Tod sorgen." Ein Schulterknacken folgte, bevor er sich an seine persönliche Assistentin wandte. "Alles in Ordnung, wir waren sowieso fertig. Bitte sei so lieb und hol noch meinen Koffer von der Bar." Aviditas war etwas sauer, versuchte es aber dennoch nicht an ihr auszulassen. Sie konnte ja nichts für die Dummheit und Grobheit des männlichen Dämons, welcher nicht verstand, das man alleine vom Gesicht Persönlichkeiten oder Gruppenzugehörigkeiten ablesen konnte. Geschweige denn, das mit jedem Gesicht, welches zu Gulden Kontakt pflegte, die Aufzeichnungen oder das Gedächtnis von Aviditas etwas anfangen konnten. Jedenfalls wenn Gulden der Beweggrund des Dämons war, hier Randale zu machen. "Wenn sie sonst keine Fragen mehr haben, wünsche ich ihnen noch einen guten Tag. Wir sehen uns ja schon morgen."