Café 5 to 2

Jeder der das 5 to 2 betritt bemerkt sofort das dieses heruntergekommene Café schon einmal bessere Zeiten erlebt hat. Was in den 80ern angesagte und stylische Deko war sieht nun nach Jahren von Gebrauch bestenfalls mitleiderregend aus. Eine Reihe von mit roten Kunststoff verkleidete Bänken zieht sich an zwei der Wänden entlang und dient den sich gelegentlich hierher verirrenden Kunden als Sitzgelegenheit. Zu jeder Bank gehört ein einzelner billig Tisch der zu gleichen Teilen aus Plastik wie Metall besteht und am Boden festgeschraubt ist. Eine L-Förmige Theke mit einigen Barhockern davor nimmt den Rest des Raumes ein, während man sich sicher sein kann dahinter eine schlecht Gelaunte Bedienung zu finden. Das spärliche Angebot auf der Karte des Cafés ist so schlecht wie es die Preise und unangenehm Gerüche die aus der Küche dringen vermuten lässt. Kundschaft ist rar gesät und alles in allem ist das 5 to 2 ein eher unscheinbarer und oft übersehener Ort. Selbst die örtlichen Banden scheinen kein großes Interesse zu haben, das inzwischen selbst sie realisiert haben das mit dem 5 to 2 keinerlei Gewinne zu machen sind.

pp Motel zum surrenden Schild
Manch einer mochte sich Fragen warum Beat sich ausgerechnet einen Ort wie das 5 to 2 ausgesucht hatte um seinen Morgenkaffee zu genießen. Als Antwort würde Beat ihm wahrscheinlich nur sein übliches Lächeln bieten und einen Themawechsel herbeiführen aber natürlich machte sich Niemand die Mühe zu fragen. Weder der alte Mann der dem Aussehen nach wahrscheinlich als Trucker unterwegs war und nur im Café aufgrund der preise gelandet war, noch die missgelaunte Bedienung, welche sich ihre Haare die bereits graue Ansätze zeigten hochgesteckt hatte, nach Zigarretenrauch stank und sich auch nach sieben Tagen noch nicht gemerkt hatte in welcher Sitzecke Beat sich niederzulassen pflegte und wie er seinen Kaffee trank. Es war genau diese Gleichgültigkeit welche Beat an diesem Ort schätze, die Tatsache das er verschwinden und auftauchen konnte wie es ihm beliebte ohne das es irgendeine Bedeutung für den Ort hatte.
Im Moment begnügte sich Beat allerdings mit dem auftauchen Teil, als er durch die schäbige Tür trat, sich im vorübergehen eine Zeitung von der Theke angelte und sich in seiner üblichen Ecke an den Tisch setzte. Mit wenig Interesse durchblätterte er den Wirtschaft und Sportteil der Zeitung, während ihm im Nachrichtenteil neben dem neusten Skandal eines bedeutungslosen Politikers, ein kurzer Artikel über einen Vorfall in einem der beliebteren Kasinos der Stadt ins Auge fiel. Schließlich legte der Spieler das Papier für einen Augenblick zur Seite um die Bedienung herbeizuwinken und sich seine übliche Tasse schwarzen Kaffes sowie einen einzelnen Donut zu bestellen.

Das quietschende Geräusch der sich öffnenden Tür und das damit verbundene Auftauchen eines neuen Gastes zog Beats Aufmerksamkeit auf sich. Im Gegensatz zu seiner eher mäßigen Lektüre hatte sich die hereintretende Dame jede Menge Mühe gemacht um Fesselnd zu wirken. Nach Beats Vermutungen war sie entweder gerade von einer Party gekommen und nur dank eines Zufalls und der Restwirkung von Alkohol in dieses Café getaumelt, oder aber sie hatte einen bestimmten Grund hier aufzutauchen. In jedem Fall war sie interessanter als die Anzeigenseite und die verzweifelten Versuche einiger Leute ihre alten Haustiere, Möbel, Autos oder was auch immer loszuwerden. Also legte er die Zeitung erneut zur Seite um sich stattdessen zurückzulehnen und den Hinterkopf der Unbekannten Schönheit zu beobachten während er auf seinen Kaffee wartete. Nach einer Weile in der erst einmal überhaupt nichts passierte tauchte schließlich auch die schlechtgelaunte Bedienung auf um im freudlos ein Tablett samt Kaffeetasse und Donut mit Schokoladenüberzug auf den Tisch zu klatschen. Beat erwiderte mit einen Freundlichen Lächeln und machte sich auch gleich daran zu bezahlen – eine Angewohnheit die sich jeder der damit rechnete schnell Verschwinden zu müssen irgendwann aneignete, wobei er der Bedienung, die nach einem schmutzigen Namensschild an der ebenfalls nicht gerade sauberen Schürze, Margarete hieß ein höheres Trinkgeld als üblich gab und sie mit einigen klug gewählten Worten schließlich dazu brachte sich mürrisch von einer ihrer scheinbar heiß geliebten Zigaretten zu trennen.
Sobald er wieder mit Kaffee, Donut und Zigarette alleine war kramte der Spieler irgendwo aus den Taschen seines Mantels eine Schachtel Streichhölzer hervor, entzündete die Tabakstange und nahm probeweise ein, zwei Züge, wobei er den sofort einsetzenden Hustenreiz unterdrücken musste. Beat rauchte gewöhnlicherweise nicht und die Verwendung von Streichhölzern anstelle eines Feuerzeugs hätte ihn auch sofort als Nichtraucher entlarvt, allerdings wusste er das diese Dinger doch gewisse Vorzüge haben konnten. Einen Moment lang überprüfte der Spieler sein Aussehen noch in der Fensterscheibe und strich sich seine Haare zurecht, ehe er Aufstand Tablett in den Händen, Zigarette im Mund und sich schließlich überraschend dreist gegenüber der Frau an den Tisch setzte. Er nahm noch demonstrativ einen weiteren Zug an der Zigarette und warf sich zwei Stückchen Zucker in den ansonsten schwarzen Kaffee bevor er zum Gespräch ansetzte. „Irgendetwas sagt mir das sich eine Lady wie sie nicht zufällig in einen Laden wie diesen verirrt.“ meinte er in seinem üblich charmanten Ton und schenkte der aufreizenden Dame ein Lächeln.

Mit lediglich der Andeutung eines Seufzen schnippte Beat die Zigarette in einen der billigen Plastikaschenbechern welche die einzig wirklich nutzbare Dekoration des Cafés darstellten. Zugegeben es war nicht sein bester Einfall gewesen aber seiner Meinung nach hatte er zumindest einen Punkt für Kreativität verdient. „Sehr erfreut ihre Bekanntschaft zu machen Miss Lucy.“ sagte er schließlich, bevor er völlig übertrieben ihre Hand nahm und sie in Andeutung eines Kusses zu seinem Gesicht führte. „Man nennt mich Beat, aber ich vermute sie haben schon mal von mir gehört.“ stellte sich der Spieler selbst vor und beschloss sogleich den Einsatz ein wenig zu erhöhen. Das hier war vermutlich keine von der Lady gefügte Begegnung, allerdings sagte ihm etwas das diese Lucy nicht hier war um ihn ein Messer in den Rücke zu rammen oder seine Eingeweide auf diverse und weitaus kreativere Arten über den gesamten Raum zu verteilen, weshalb er ihr Spielchen erstmal eine Weile mitmachen würde. Dabei konnte es dennoch nie Schaden die Ausgänge im Blick zu behalten.
„Ich fürchte allerdings das ich sie enttäuschen muss. Hier ist bei weitem niemand der an jemand ihrer Profession Interesse hat fürchte ich.“ meinte er im Freundlichen Plauderton und spielte dabei auf ihr Äußeres an. „Und ein Wort der Warnung: Ihre Chancen hier ein gesundes fettfreies und schmackhaftes Frühstück zu finden sind eher gering.“ fügte Beat im gleichen Ton hinzu, wobei er sich ein wenig vorbeugte, selbstverständlich um auf die Speisekarte zu tippen und nicht etwa einen Blick auf eben jenes Äußere zu werfen über das er sich gerade lustig gemacht hatte. Die missgelaunte Kellnerin schien ähnlicher Meinung zu sein, wenn ihr 'zustimmendes' Hüsteln als Anzeichen galt. Schließlich zufrieden lies Beat sich wieder in seinen Sitz zurück sinken. Er hatte kein verstecktes Messer an der üblichen Stelle ausmachen können was er mal als positives Zeichen wertete. Er bezweifelte zwar das diese Dame wehrlos war und ihn auch ohne sämtlicher technischer Hilfsmittel und Special Effekte durch einen Mixer jagen könnte, aber das Fehlen solcher Kleinigkeiten bestärkte sein ursprüngliches Gefühl ein wenig. Gelassen hob er seine Kaffeetasse um ein, zwei Schlucke des bitteren Gebräus einer Mischung die sich Kolumbias Schande nennen könnte herunterzuspülen .

Die Kaffeetasse klirrte ein wenig als Beat sie wieder auf dem billigen Plastiktablett abstellte. „Aber bitte eine junge Dame wie sie hat es doch nicht nötig mir schmeicheln zu müssen.“ erwiderte und lies einen Moment lang seine Zähne aufblitzen. Der Spieler nahm sich einen Augenblick Zeit um scheinbar seinen Schokodonut zu inspizieren, während er eigentlich unauffällig aus dem Fenster spähte in der Hoffnung irgendwelche auffällig unauffällig gekleidete Personen oder wartende Autos mit maskierten Fahrern zu entdecken. Die Straße vor dem Café jedoch war genauso verlassen wie man es für diese frühe Zeit vermuten würde und so lies Beat sich ein wenig entspannter wieder in seinen Sitz zurück sinken und richtete seine Aufmerksamkeit wieder Lucy zu. „Ein Magier? Nicht ganz auch wenn ich den ein oder anderen Trick kenne der Leute zum staunen bringt.“ nahm er das Gespräch wieder auf. „Es ist eine höchst interessante aber leider aussterbende Berufsklasse fürchte ich.“ meinte Beat, wobei das bedauern in seiner Stimme sogar echt war und nahm noch einen weiteren Schluck seines Kaffees zu sich. Sein Gegenüber spielte eindeutig auf Naive, oder wollte unbedingt noch betrogen, überfallen, vergewaltigt oder wohl möglich sogar einen Immobilienvertrag vor Mittag angedreht bekommen. Beat als geneigter Spieler tippte auf ersteres. Blieb allerdings immer noch die Frage weshalb genau sie hier war. Wer wusste vielleicht war sie ja tatsächlich daran interessiert gewisse Leute kennen zu lernen, weswegen Beat beschloss fürs erste mitzuspielen. Immerhin wusste er wie wichtig es war sich Optionen offen zu halten. „Nun unter diesen Umständen könnte ich ihnen sogar einen kleinen Trick zeigen.“ begann er wieder mit seinem üblich charmanten Ton und benutzte die genauso üblichen Ablenkungsmanöver wie übertriebene Handgesten, gespieltes Erstaunen und ein kurzes Lächeln um Lucy's Aufmerksamkeit für einen Moment vom Tisch zu ziehen, gerade lange genug um seinen Schokodonut samt Teller auf ihre Seite des Tisches wandern zu lassen.
Zufrieden mit seiner doch eher weniger beeindruckenden Vorführung wandte sich Beat wieder seinem Kaffee zu, ehe er eine Augenbraue hochzog und beschloss ein wenig nachzuhaken. „Und was genau hält eine hochqualifizierte Inneneinrichterin von diesem reizenden Ort?“

Beat lauschte Lucy's Plänen mit gespieltem Interesse, zog gelegentlich eine Augenbraue hoch oder lies ein nachdenkliches „Hmm“ vernehmen. Als sie ihren Vortrag schließlich beendet hatte schüttelte er jedoch abweisend den Kopf. „Alles raus reißen und umbauen? Aber das würde doch den ganzen Charm dieses Etablissements zunichte machen.“ meinte er wobei die Bezeichnen Etablissement eigentlich eher das genaue Gegenteil des 5 to 2 beschrieb. „Sollte man gerade deswegen nicht versuchen den Ort zu erhalten?“ sinnierte der Spieler wobei er in althergebrachter sein Kinn für einige Sekunden auf seiner Hand ruhen lies, nur um im nächsten Moment laut loszulachen. „Allerdings muss ich ihnen lassen, das sie durchaus für radikale Ideen offen sind.“ sagte er nun wieder anerkennend und lies seine Augen in einem scheinbar unbeobachteten Moment noch einmal über das aufreizende Äußere seines Gegenübers wandern. Nicht dass Beat über die Maßen interessiert gewesen wäre, allerdings sollte sie ruhig glauben er würde sich um den Finger wickeln lassen. Alles in allem eröffnete ihm das ein wunderbares Fenster für die ein oder andere Überraschung.
Zufrieden mit seiner Darbietung wanderte Beats Hand erneut zur Kaffeetasse nur um mit bedauern festzustellen das diese bereits leer war. Also gab er der Bedienung, deren Miene anhand der doch sehr gesprächigen Gäste noch finsterer werden würde falls die Gesichtsmimik eines Menschen dies überhaupt zu lies, einen kurzen Wink ihm doch bitte noch einen zweiten Kaffee zu bringen.
„Aber bitte. Wenn ich anderen Leuten das Geld aus der Tasche ziehen wollte dann wäre ich Anwalt, Vermieter oder wohl sogar Feng Shui Berater geworden.“ erwiderte Beat und kicherte beinahe über sich selbst. „In Wirklichkeit verdiene ich als hart arbeitender Glücksspieler mein Geld, wobei ich den ein oder anderen Auftritt in einem Nachtclub oder Casino wohl möglich doch hinbekommen würde. Auch wenn ich zugeben muss das es mit einer reizenden Assistentin vermutlich einfacher wäre etwas in dieser Richtung auszuhandeln.“ erklärte er und lenkte das Gespräch damit auch gleich in Richtung der Frage ob Miss 'Lucy' denn nun an Zusammenarbeit oder doch etwas anderem interessiert wäre.

Ein breites Grinsen zeichnete sich auf Beats Gesicht ab. „Oh ich mache mir keinerlei Illusionen. Das Haus gewinnt unterm Strich immer und das ist auch gut so, schließlich wollen wir doch nicht das die arme alte Mrs. Burns am Ende noch Pleite geht. Allerdings liegt das letzte Wort alles in allem doch bei der Lady.“ erläuterte er mit einem Schulterzucken. Er fragte sich ob sein Gegenüber im Gegensatz zum letzten Mal tatsächlich begreifen würde was genau er mit der Lady denn meinte, wenn dies den Überhaupt möglich war. Zugegeben den beinahe schon religiösen Eifer den er für dieses Konzept des Zufalls hatte, dass er sich gerne in einer weiblichen Personifikation vorstellte war für andere vermutlich schwer nachzuvollziehen, aber das er nicht von irgendeiner Frau sprach sollte doch selbst jemand der weniger metaphorisch veranlagt war als der Spieler verstehen.
Dennoch gab es andere wichtigere Dinge zu klären al seine Weltanschauungen und so wandte er sich wieder dem Geschäftlichen zu. Nur um seiner Rolle des lüstigen Charmeurs gerecht zu werden blieben seine Blicke noch ein weiteres Mal an der üppig ausgestatteten Oberweite seines Gegenübers hängen, obwohl er viel lieber einer weiteren Tasse Kaffee schöne Augen gemacht hätte. „Recherche?“ fragte er und spielte überrascht. „Ich bin mir sicher eine Dame wie sie sind findiger als es den Anschein hat.“ fügte Beat hinzu.
Erleichtert stellte er fest das die Lady wohl doch gnädig mit ihm war, denn im nächsten Moment wurden lieblos eine frische Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen auf den Tisch geklatscht, ehe die Bedienung schon wieder Richtung Theke verschwand. Beat wusste nicht was die anderen Leute hatten, er mochte dieses Lokal einfach.
„Ich denke das ich unter Umständen tatsächlich behilflich sein könnte. Zwar bin ich noch nicht sonderlich lang in dieser schönen Stadt unterwegs.“ Beat machte eine Pause um mit den Kopf in Richtung des 'Panoramaausblicks' zu nicken. „Dennoch kennt jeder Vagabund meines Schlages den ein oder anderen Trick der Informationsbeschaffung.“ beendete er seinen Satz und lies sicherheitshalber noch einmal seine Zähne aufblitzen.

Mit vollkommener Ruhe, als hätte er Ceres Kommentar gar nicht erst wahrgenommen, nahm Beat die Serviette mit einem ruhigen Lächeln entgegen und musterte die Nummer welche höchstwahrscheinlich zu einem Wegwerfhandy gehörte sorgsam. Die Rolle des dümmlichen Gorillas schien ihm wohl doch nicht allzu sehr zu liegen, eine Tatsache zu deren Bedauern er sich nicht recht aufraffen konnte.
Mit einigen schnellen und geschickten Handbewegungen faltete er das billige Papier zusammen um es anschließend auf seiner ausgebreiteten Handfläche zu demonstrieren. Schließlich schloss er seine Finger über dem Fetzen zusammen und als er sie einen Augenblick später wieder öffnete war das Papier verschwunden. Auch wenn es nicht sonderlich eindrucksvoll oder sinnvoller war als es einfach in seiner Manteltasche zu verstauen, Beat mochte diese kleinen Taschenspielertricks einfach zu sehr.
„Ich bevorzuge ein wenig direktere Kontakte, meine teuerste.“ erklärte der Spieler und behielt sein aufgesetztes Grinsen bei während er nun seinerseits eine Serviette herbei nahm und in seiner überflüssig verschnörkelten Handschrift die Adresse seiner Unterkunft aufschrieb. „Ich gebe zu es ist nicht gerade ein Fünf Sterne Hotel, aber ich bin mir sicher sie werden es ertragen können sollten sie mich einmal aufsuchen wollen, Miss Lucy.“ fügte er hinzu und musste ein Kichern unterdrücken. Damit hatte Beat gerade der zweiten Person seinen tatsächlichen Wohnsitz ausgehändigt, aber besorgt war er darüber keinesfalls.
Als die Formalitäten schließlich endlich erledigt waren, konnte er sich wieder in aller Ruhe seinem Kaffee zuwenden und auch die zweite Tasse leeren. Damit hatte Beat sein Frühstück für diesen morgen eigentlich hinter-sich gebracht, aber ein kurzer Blick auf die große billige Plastikuhr welche hinter der Theke an der Wand hing und mit einer Motivation die den Blicken der Kellnerin entsprachen die Zeiger hängen lies, verriet ihm das Zeit noch keine gültige Ausrede war um seinen Platz zu verlassen, weshalb er wohl weiterhin fruchtlose Konversation betreiben musste. „Mit welcher Art von Recherchen beschäftigt sich eine Inneneinrichterin denn genau?“ hakte er schließlich nach einer kurzen Pause nach.

”Israelische Metallbands?” fragte Beat amüsiert und zog eine Augenbraue nach oben. „Sie stecken wirklich voller Überraschungen.“ kommentierte er trocken und musterte sein Gegenüber einen Augenblick. Was ihr vielleicht als ein kleines Zeichen erschienen war, war seiner Meinung nach eher mit einer Neonreklametafel zu vergleichen und hatte in etwa genau denselben Informationswert. Lucy schien darauf 'hindeuten' zu wollen das sich hinter Anregungen und für Unsummen verkaufen wohl ein wenig mehr als die übliche Horrorgehaltsabrechnung einer Innenausstatterin verbarg. Viel Interessanter als die Informationen welche sie ihm mitteilen wollte, waren schließlich diejenigen die sie eben nicht preisgab, wie etwa der Anflug eines Stirnrunzeln als sie die Adresse betrachtete oder die Sorgfalt mit der sie diesen im Anschluss verstaute. Beat tippte eher auf Sorge um ihre eigene Sicherheit als Überraschung auf diesen doch etwas direkten Vorstoß, dennoch fand er das immer selbe erstaunen der Leute in seinem Gewerbe was Offenheit mit Daten wie diesen anging am Unterhaltsamsten, war doch alles was er tat sich lediglich das Recht herauszunehmen, bei möglichen Komplikationen den Schauplatz dieser selbst zu wählen.
Seine Aufmerksamkeit wieder dem Gespräch zuwendend, lies sich Beat von den Geräuschen der scheinbar in Todeskrämpfen liegenden Kaffeemaschine nicht weiter ablenken. „Nun wie sie sich sicherlich vorstellen können, kommt man mit einem Betätigungsfeld wie dem meinen ganz schön in der Gegend herum, was sich gelegentlich auch mit der ein oder anderen Betätigung verbinden lässt.“ erklärte der Spieler wortreich ohne irgendwelche genaueren Aussagen zu machen, sondern lehnte sich lediglich bequem gegen die antike Rückenlehne mit Billigpolsterung und wartete Geduldig auf die bestenfalls frustierte Antwort die er erhalten würde.