Am Stadtrand L.A.s, ganz außen an den sonst sehr belebten Pacific Palisades, wird die Bebauung zusehends spärlicher und der Betrieb nimmt fast ganz ab. Praktisch an der Grenze zu den umliegenden Gebieten der Großstadt liegt eine alte, seit Jahrzehnten nicht mehr genutzte Bahnstation, die nur über ein paar Kieswege erreichbar ist und bestimmt einen Kilometer von der nächsten asphaltierten Straße entfernt ist.
Hier hat sich Luciferi unten im Lagerkeller des Stationsgebäudes eingerichtet, indem sie einige der mit vergilbten Fahrplänen, Passagierverzeichnissen, Routenentwürfen und allerlei anderem Zeug vorrgestopften Regale beiseite geschoben und sich im hinteren Teil der Lagerhalle häuslich eingerichtet hat. Auf dem so freigemachten Platz hat sie sich mit einem Lager aus mehreren alten Matratzen, Decken und Kissen, einen Sessel, einen niedrigen, zerkratzten Tisch und einen kleinen Brennofen als Kamin und Herdstelle eingerichtet. Letzteren beheizt sie, wenn es kalt wird, mit den Papieren aus den endlosen Regalreihen, und den so entstandenen Platz nutzt sie, um ihre Wechselkleidung, Geld und andere Sachen wie Handtücher, Medizin und ihr Make-up zu verstauen. Da es keinen Strom mehr gibt, erhellt sie den Raum mit mehreren kleinen Öllampen und - falls es mal mehr Licht braucht - einer leistungsstarken LED-Taschenlampe, die an einer Schlaufe von der Decke über dem Tisch baumelt.
Der Brunnen neben den zugewucherten Gleisen nutzt sie als Wasserlieferant und den dazugehörigen Eimer als Dusche, außerdem gibt es im Erdgeschoss der Bahnstation neben den kaputten Einrichtungsgegenständen einen Spiegel. Hier parkt auch meist ihre Kawasaki neben dem staubigen Ticketschalter.
Luciferi wohnt seit mehreren Jahren hier, und die Stille und Abgelegenheit gefällt der Dämonin, weswegen sie dieses Versteck als ihr Liebstes unter all denen in der Stadt betrachtet. Nur im absoluten Ausnahmefall würde sie einem Fremden am Leben lassen, sollte er es wagen, diesen Rückzugsort vom hektischen Großstadtleben zu betreten und ihren Frieden zu stören.
