Thema: Außenbereich des Anwesens Fr 21 Okt 2011, 03:28
Das relativ große Grundstück der Villa beherbergt neben jener auch eine Garage für den alten Rolls Roye, den Nastassya von einem "Geschäftsfreund" einst geschenkt bekommen hat und tradirionsbewusst immernoch >Kutsche< nennt. Selbst gefahren hat sie ihn nie. Die Villa wird von einem großzügigen, mit vielen Bäumen und vor allem einer meterhohen Mauer mit einem schmiedeeisernen Tor umrahmten Garten eingefasst, der im vorderen bereich akkurat gepflegt wird von einem wöchentlich bestellten Gärtner. Es findet sich eine Sonnenterasse und ein kleiner Grillplatz nebst Geräteschuppen. Wenn Nastassya sich in den Garten begibt, dann meist um sich auf ihre Schaukel, an einer alten, mitten im Garten stehenden Eiche befestigt, zu setzen. Die hinteren, vom Tor aus nicht einsehbaren Teile des Gartens liegen aber ungezähmt und verwunschen da. Es ist verboten ihn zu betreten, und wer weiß was sich unter dem hohen Gras und den vielen Sträuchern und Büschen alles findet, sollte ein Neugieriger so töricht sein und dieses Verbot übergehen. Denn bisher wurde noch nie ein Körper zu den vielen Totenschädeln der Sammlung Nastassyas gefunden...
Nastassya Dämon
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Thema: Re: Außenbereich des Anwesens Fr 04 Nov 2011, 05:48
Von: Obergeschoss
Das pedantisch geschnittene Gras federte unter Nastassyas Schritten, als sie sich zielstrebig aus der Villa und auf ihre Schaukel an der alten Eiche im Garten zu bewegte. Die Haustür ließ sie aus Protest offen, Viktor sollte ruhig sehen dass sie diese selbst geöffnet hatte. Es war ein milder Tag, die Sonne schien verhalten und ein sanfter Wind strich durch die Baumwipfel, Vögel zwitscherten und alle Welt machte Ausflüge oder genoss das Wetter. Im Prinzip ein perfekter Tag, doch in Nastassyas Augen war das Gras ihres Rasens schon wieder zu hoch, das Licht war zu grell und die Menschen hatten bei diesem Wetter immer gute Laune, was der Dämonin überhaupt nicht passte. Dieser Abschaum weiß einfach nicht, wo er hingehört., dachte sie finster und schaukelte im Halbschatten der Eiche ein wenig hin und her, mehr war ihr zu anstrengend. Es wurde Zeit, dass sie es ihnen mitteilen konnte, doch noch musste sie Geduld haben. Apropos Geduld, wo blieb Viktor nur wieder? Nastassya seufzte. So nützlich der Blutdämon auch war, manchmal legte er diese Ich-lebe-ewig-also-lass-ich-mir-Zeit-Mentalität an den Tag, was die rumänische Adelige auf die Palme brachte. Vielleicht sollte sie ihn während des Einkaufes - es würde wie immer in die teuren Gegenden L.A.s gehen - ein wenig antreiben.
Viktor Dämon
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Thema: Re: Außenbereich des Anwesens Mo 07 Nov 2011, 07:18
Viktor machte sich auf in die Garage und sah sich das Gefährt an. Vor allem das penible geputzte Äußere des Wagens fiel vor allem auf. Die veredelte Oberfläche reflektierte die strahlen der künstlichen Sonne (namens Glühbirne) die Viktor bei dem Betreten anschaltete. Achtsam lief der Butler von Nastassya um das Auto und fuhr routiniert mit seinen weißen Handschuh über die Außenhaut des Wagens. Ein klein wenig Staub hatte sich an Viktors Finger gesammelt, welchen er erst kritisch beäugte und dann von dem Handschuh blies. Wie gewohnt. Dachte sich der Dämon. Etwas Staub war immer auf dem Auto, dagegen konnte man nichts machen. Auch nahm Viktor einen Blick in den hinteren Innenraum vor, damit auch alles der guten Nastassya ausreichte um den beschwerlichen Weg auf sich zu nehmen. Unwillkürlich dachte Viktor daran wie groß die Ironie an einen Dämon war, der anders als viele Menschen, alleine wohl kaum lebensfähig war. Dieser Gedanke war dem Dämon selbst schon des Öfteren gekommen, aber um so öfter Viktor sah mit welcher Selbstverständlichkeit sie solche Arbeiten ansah, desto starker wurde er. Es war sicherlich schwer sich selbst einzugestehen so Abhängig zu sein, zu mindest wollte Viktor so nicht leben. Andererseits sah er sich an seinen Handel erinnert. Ein Lebensziel für seine Dienste. Auch er kam augenscheinlich nicht ohne das Ziel eines Fremden aus und war dadurch ebenfalls an andere Persönlichkeiten gekettet. Was für ein Glück das sich zwei solch abhängige Wesen sich so gut ergänzten. Als Viktos seine Überprüfungen abgeschlossen hatte eilte er auch aus der Garage um wieder im Haus und dadurch in den Garten zu gelangen. Etwas Unsicher glitt sein Blick zur Tür. Er hatte sie nicht geöffnet, dass hieß Nastassya hatte wieder was zu meckern gefunden. Viktor würde wirklich bald einen Partner brauchen, sonst könnte er die fülle der Aufgaben wohl kaum gerecht werden. Jetzt schon hagelte es oftmals Schimpftriaten für Versäumnisse. Allerdings konnte Viktor sich nicht zweiteilen und an zwei Orte Arbeiten. Dafür hatte er nun mal nicht die richtigen dämonischen Eigenschaften. "Lady Nastassya." Sprach Viktor das fast schon apathisch wirkende junge Fräulein an. "Das Gefährt steht bereit."
Nastassya Dämon
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Thema: Re: Außenbereich des Anwesens Mi 16 Nov 2011, 06:35
Etwas gedankenverloren schaukelte Nastassya ein wenig hin und her. Eigentlich bewegte die Schaukel sich kaum mehr als ein paar Zentimeter in die entsprechenden Richtungen, zu mehr fehlte der Dämonin die Eigeninitiative und außerdem machte der leichte Wind das schon für sie. So weit kam es noch, dass sie wirklich ihre in blütenweißen Stiefeln steckenden Beine bewegte, jedenfalls mehr als nötig. Gedanklich abwesend reagierte Nastassya nicht sofort auf Viktor, als dieser den Garten durchquerte. Sie verstand ja, dass sie viel verlangte und der Dämon nicht der schnellste war, doch das hieß noch lange nicht, dass sie diese Fakten akzeptierte und sich fügte. Im Gegenteil. Nastassya seufzte kurz, dann setzte sie ihr übliches Halblächeln auf, mit dem sie sich immer unter die Menschen begab. So wirkte sie freundlich, unschuldig, ungefährlich. Es wirkte umso makaberer, wenn sie in dieser Manier ihre üblichen Verhaltensweisen an den Tag legte, das gefiel ihr, da sie so nicht nur Zerstörung, sondern auch Verwirrung verursachte. Jetzt allerdings müssten sie erst mal eine angemessene (sprich teure) Einkaufsstraße finden, wo Nastassya sich austoben konnte und den Verlust ihres Lieblingskleides mit dem Kauf von mindestens drei neuen betrauern würde. "Wurde allerdings auch Zeit!", blaffte die Dämonin auf Viktors Aussage hin und rutschte von ihrer Schaukel, "Wolltest du mich hier draußen verschimmeln lassen?" Ihre Tasche ließ sie einfach an den Baum gelehnt stehen, Viktor würde sie schon mitnehmen, und wehe wenn nicht. Ohne sich um ihren Untergebenen weiter zu scheren stiefelte Nastassya in Richtung Garage, wo sie neben der Kutsche anhielt und wartete. Es war immer etwas staubig, dieses Gefährt, eine Tatsache die sie zwar aufregte aber deren Korrektur Viktor auf ewig beschäftigen würde, also hatte er ihr wenigstens die Tür zu öffnen.
Viktor Dämon
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Thema: Re: Außenbereich des Anwesens Fr 02 Dez 2011, 07:52
Viktor lächelte leicht, als Nastassia auf ihre Weise ihren Unmut ausdrückte. "Aber nicht doch." gab der Diener ruhig zurück. "Allerdings sollte es euch bewusst sein, dass es mir unmöglich ist mehr als eine Aufgabe zur gleichen Zeit zu erfüllen." Beendete der Diener seine Aussage und deutete eine leichte Verbeugung an. Seine Herrin hingegen schien diese Erklärung kalt zu lassen und lief einfach an ihm vorbei. Viktor nahm die Tasche, die traditionell am Baum war, an sich und folgte dem kindlich wirkenden Dämon. Wie jeden Tag blieb Nastassia neben dem Auto stehen und wartete. Viktor öffnete Nastassia die Tür und wartete bis die Dämonen eingestiegen war. "Wisst ihr bereits wo ihr euren Einkauf beginnen wollt?" fragte Viktor etwas unterwürfig um nach der Antwort die Tür zu schließen und sich zur Fahrerseite des Autos zu begeben. Schnell stieg der Mann ein und betätigte die Fernbedienung, welche das Tor öffnete.
Nastassya Dämon
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Thema: Re: Außenbereich des Anwesens Mo 06 Feb 2012, 05:32
Nastassya ignorierte gekonnt Viktors rational sicher gut begründeten Einwand. War ihr klar, das schon, aber das war für die Dämonin kein Grund, sich nicht darüber aufzuregen, wann immer sich die Gelegenheit bot. Nur weil ein Misstand schwerlich zu ändern war, hieß das nicht dies einfach hinzunehmen. Für einen Moment dachte sie an Viktors Fähigkeit, bei ausreichender Blutzufuhr Körperteile zu regenerieren...wenn sie ihm einen Swimmingpool voll Blut servieren und ihn in der Mitte durchtrennen würde, ob er sich dann wohl klonen könnte? Sie führte die Überlegung erst einmal nicht weiter, raffte ihr Kleid ein Stück und stieg in den Wagen ein, dessen Tür Viktor ihr gerade geöffnet hatte, und ließ sich auf das samtweiche Leder der Rückbank fallen. Samt wäre ihr zwar lieber gewesen, allerdings war dieser in den neumodischen Kutschen eher unüblich und außerdem schwer zu reinigen, sollte mal irgendein hartnäckiger Fleck sich einnisten wollen. Viktor fragte sie nach ihrem Ziel, kaum dass sie sich manierlich und aufrecht in der Mitte der Sitzbank hingesetzt hatte. "L.A. Harrod´s.", antwortete sie nur, dann sah sie nach vorn, während Viktor die Tür schloss und das Gefährt ebenfalls bestieg. Dieses Einkaufscenter war mit abstand eines der teuersten der Stadt und es gab dort wirklich alles, was man sich nur wünschen und für Geld kaufen konnte. Dort würde das Trostkleidershoppen losgehen, außerdem liefen da wenigstens nicht die schmutzigsten dieser verabscheuungswürdigen Sippe namens Mensch herum. Gute Voraussetzungen, um ihre Laune zu heben.
Nach: L.A. Harrod´s
Viktor Dämon
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Thema: Re: Außenbereich des Anwesens Fr 13 Apr 2012, 09:56
Viktor vernahm den Wunsch seiner Herrin, während er den Rucksack noch sorgfältig neben sich auf dem Beifahrersitz verstaute. Er kannte den Laden, Nastassya verlangte öfter dort hin gebracht zu werden, wenn es um den Ersatz von Kleidung ging. Selbst solch extravagant anmutenden Persönlichkeiten wie er, oder seine Herrin, fielen dort kaum auf. Dort wimmelte es von Reichen, die teilweise mehr als sonderbare Wünsche hatten. Ein lächeln schob sich auf die Züge des Blutvampires während er den Befehl mit einem "Sehr Wohl." kommentierte, den Motor anließ und den Rückwärtsgang einlegte. Er mochte diesen Ort eigentlich nicht, aber während der Vampir anfuhr musste er zugeben, dass dieser Platz einen Vorteil hatte. Seine Herrin war dort meist so sehr mit Klamotten beschäftigt, dass sie höchstens Zeit hatte ihn los zu schicken um den vollkommen überforderten Personal Beine zu machen. So machte Viktor die routinemäßige Wende und fuhr wie ein jeder gewöhnliche Mensch das Auto. Er haltete zivilisiert bei Ampeln, übertrat nicht die Geschwindigkeit und auch sonst verhielt sich wohl der Fahrer nicht ungewöhnlich. Nur der rote Hut, das selige Grinsen und die rote Sonnenbrille könnte die Leute stutzen lassen, wenn sie den Fahrer sahen. Dicke Autos gehörten immerhin zu Bel Air wie Penner in die Gosse.